PEFC: Programme for the Endorsement of Forest Certification (Archiv)
Dieser Artikel ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Weitere Informationen zu Verbänden finden sie hier.Das heutige PEFC-System geht im wesentlichen zurück auf die Initiative von Waldbesitzern und Vertretern der Holzwirtschaft in sechs europäischen Ländern. Sie gründeten 1999 das Pan European Forest Certification System. Nach der Aufnahme erster nichteuropäischer Mitglieder wurde dieses ursprünglich rein europäische System 2003 in das heutige Programme for the Endorsement of Forest Certification überführt. Damit wurde ein internationales System entwickelt, das nationale Zertifizierungssysteme und -initiativen unter einem gemeinsamen Dach vereinigt.
Nationale Zertifizierungssysteme können eine Anerkennung von PEFC beantragen. Dazu müssen sie bestimmte Anforderungen erfüllen. Diese basieren inhaltlich auf den Vereinbarungen, die von der Europäischen Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa 1998 in Lissabon verabschiedet wurden. Mehr Informationen finden Sie hier.
Neben mehreren nationalen europäischen PEFC Systemen werden u.a. die Sustainable Forest Initiative (SFI) (USA), cerflor (Brasilien), MTCC (Malaysia) und der Australien Forest Standard (AFS) von PEFC anerkannt. Produkte, deren Rohstoffe aus Quellen stammen, die nach diesen nationalen Standards zertifiziert sind, können das PEFC-Label verwenden. Das PEFC-Zertifikat und somit das Recht zur Labelnutzung wird für fünf Jahre vergeben.
PEFC sieht neben Einzel- und Gruppenzertifizierungen insbesondere auch regionale Zertifizierungen vor. Dabei können Waldbesitzer einer Region eine gemeinsame Zertifizierung beantragen, um damit ihre Kosten zu senken. Bei der regionalen Zertifizierung muss zunächst für das betreffende Waldgebiet (z. B. Wuchsgebiet, Verwaltungsgebiet, in Deutschland: Bundesland) ein regionaler Waldbericht erstellt werden. Dieser enthält alle verfügbaren Daten und Informationen, die zur Beurteilung des Waldgebiets notwendig sind. Zusätzlich werden im Waldbericht Ziele für eine Verbesserung der Waldbewirtschaftung im Sinne der PEFC-Kriterien formuliert. Erfüllt der Waldbericht die regionalen Zertifizierungskriterien nach PEFC, so können alle Waldbesitzer dieser Region die Lizenz zur Führung des PEFC-Zertifikates erhalten. Dazu müssen sie eine Selbstverpflichtungserklärung unterzeichnen, die die PEFC-Vorgaben für die Waldbewirtschaftung enthält. Kontrolliert wird dies durch Stichproben, also Audits, bei einzelnen Forstbetrieben in der Region. Bei groben Verstößen darf der betreffende Waldbesitzer das Label nicht mehr nutzen. Die Region verliert die Zertifizierung allerdings nicht.
PEFC bietet auch Umweltverbänden und sozialen Organisationen Mitspracherechte in seinen Gremien an. Dabei legt PEFC jedoch Wert darauf, dass diese nicht die Vertreter der Waldbesitzer und der holzverarbeitenden Industrie überstimmen können.
Interne Links
- Nachhaltige Waldwirtschaft
- Multistakeholderinitiativen
- Zertifikate für nachhaltige Waldbewirtschaftung
- FSC - Forest Stewardship Council
- Illegaler Holzeinschlag
- CO2-Belastung
- Regenwälder - Abkommen
- Entwaldung tropischer Regenwälder
- Walddeklaration von Rio 1992
- WBGU-Gutachten 2008 "Zukunftsfähige Bioenergie"