Aachener Stiftung Kathy Beys

Weltwüstenkonferenzen

Die Veränderungen des Weltklimas haben, wie von namhaften Wissenschaftlern bereits lange vor der Rio-Konferenz angemahnt (siehe z.B. "Global 2000"), vermehrt zu Dürreperioden und zur Ausbreitung der Wüstenbildung insbesondere in den Entwicklungsländern Afrikas geführt. Dies hat u.a. gravierende Folgen für die Sicherstellung der Ernährung eines Großteils der Menschheit.

Auf der Konferenz von Rio 1992 wurde empfohlen, dass die UN-Vollversammlung ein Regierungsübergreifendes Verhandlungskomitee (INCD = Intergovernmental Negotiating Committee) ins Leben rufen sollte. Aufgabe dieses Komitees sollte die Vorbereitung einer Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung sein, und zwar in den Ländern, die schwer unter Dürre und/oder Wüstenbildung litten, insbesondere in Afrika. Dieses Komitee, 1993 gegründet, beschloss nach fünf vorbereitenden Sitzungen am 17. Juni 1994 in Paris die Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD = U.N. Convention to Combat Desertification). Sie trat am 26. Dezember 1996 in Kraft, 90 Tage, nachdem sie vom 50. Staat ratifiziert worden war. Mittlerweile haben sie über 110 Staaten ratifiziert.

Die Konferenz der Mitgliedsstaaten (COP = Conference of the Parties) berät über die weiteren Schritte, die nötig sind um die fortschreitende Wüstenbildung zu bekämpfen. Die COP ist von der Konvention als oberstes Entscheidungsgremium eingesetzt und besteht aus allen Mitgliedsstaaten und z.B. der Europäischen Union.

Die 1. Weltwüstenkonferenz vom 29.9.-15.10.1997 in Rom war die erste Sitzung der Konferenz der Mitgliedsstaaten. Hauptzweck war die Überprüfung der Berichte der Mitgliedsstaaten, wie sie ihren Verpflichtungen auf der Basis der Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung nachkommen sowie die Entwicklung von Empfehlungen auf Basis dieser Berichte. Seit der Konferenz in Genf 2001 existiert ein Kommittee zur Überwachung der Beschlüsse der Wüstenkonferenzen ("The Committee for the Review of the Implementation of the Convention" - CRIC).

Eine chronologische Auflistung der Konferenzen der Mitgliedsstaaten finden Sie in dieser Liste:

Stadt, LandDatumHomepage
Rom, Italien29.09. - 15.10.1997COP 1
Dakar, SenegalDez 1998COP 2
Recife, BrasilienNov 1999COP 3
Bonn, Deutschland11. - 22.12.2000COP 4
Genf, Schweiz01. - 12.10.2001COP 5
Rom, Italien01. - 22.11.2002
 CRIC 1
Havana, Kuba25.8. - 05.09.2003COP 6CRIC 2
Bonn (Deutschland)02. - 11.05.2005
 CRIC 3
Nairobi, Kenya17. - 28.10.2005COP 7CRIC 4
Buenos Aires, Argentinien12. - 21.03.2007
 CRIC 5
Madrid, Spanien3. - 14.09.2007COP 8CRIC 6
Istanbul, Türkei,03. - 14.11.2008
 CRIC 7
Buenos Aires, Argentinien21.09. - 02.10.2009COP 9CRIC 8
Changwon, Südkorea10. - 21.10.2011COP 10


Beginnend mit dem Jahr 2001 werden die zukünftigen COP-Treffen nurmehr zweijährlich stattfinden. Alternierend in den Jahren dazwischen finden die Sitzungen des sogenannten Komitees für die Überprüfung der Umsetzung (Committee for the Review of the Implementation of the Convention (CRIC)) statt, erstmals in Rom, 11.-22. November 2002.

Die COP hat verschiedene Arbeitsorgane, allen voran das Sekretariat der Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung. Es unterstützte damals bereits das Regierungsübergreifende Verhandlungskomitee und bereitet die Sitzung der COP vor. Das permanente Sekretariat der UNCCD sitzt seit Januar 1999 im Haus Carstanjen in Bonn. Hier sind auch alle Informationen der COP sowie die getroffenen Beschlüsse und offiziellen Dokumente abzurufen.


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Externe Links
Homepage UNCCD
Sekretariat der UNCCD

Schlagworte

Natur, Raumentwicklung, Wasser, Wüstenbildung

Letzte Aktualisierung

26.08.2015 14:24

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