UN Biodiversitätskonferenz in Hyderabad/Indien, 2012
Einleitung
Die 11. Konferenz der Vertragsparteien der Biodiversitätskonvetion (COP 11) ging am 20. Oktober 2012 in Hyderabad, Indien, zu Ende. Das primäre Ziel war die Umsetzung des Strategischen Plans 2011- 2020 und die Konsolidierung des Nagoya- Protokolls, das bereits bei der 10. Konferenz 2010 in Nagoya, Japan, verabschiedet worden war. Des Weiteren stand die Diskussion der Finanzierung der dringend notwendigen Maßnahmen an, die zum Schutz der Biodiversität im Jahr 2020 umgesetzt werden sollen.Beschlüsse
- "Aichi-Ziele"
Auf der COP11 wurde daher als Zwischenziel beschlossen, dass die Finanzmittel für den Biodiversitätsschutz, die von Industrieländern bereitgestellt werden "aus einer Vielzahl von Quellen" bis 2015 verdoppelt werden sollen und dann bis 2020 mindestens auf diesem Niveau gehalten werden. Als Grundlage dienen die durchschnittlichen jährlichen Ausgaben in den Jahren 2006 bis 2010 sein. Ähnliche Vorstellungen hatte man bereits schon bei der COP10, allerdings fehlte zu der Zeit noch die finanzielle Grundlage.
Außerdem haben sich alle Länder dazu verpflichtet, ihre eigenen Ausgaben "substanziell zu erhöhen". Die genaue Bedeutung zeigt sich in den folgenden Jahren innerhalb der Umsetzung der COP-Beschlüsse.
- Biodiversität im Privatsektor
Auf der COP11 wurde demzufolge eine Initiative "The Economics of Ecosystems and Biodiversity" (TEEB) präsentiert, die Leitfäden zur Integration der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Werte von Ökosystemen in die nationalen Biodiversitätspläne erstellt. In diesem Rahmen soll ebenfalls ein Leitfaden zur Durchführung einer TEEB Studie, einschließlich einer "TEEB for Business" Studie nach der COP11 veröffentlicht werden.
- Klimapolitk und Biodiversität
Des Weiteren hat sich die Staatengemeinschaft auf eine Liste von ökologisch bedeutsamen Gebieten in der Hochsee und im Mittelmeer geeinigt. Diese Liste dient dazu, die schon seit Längerem überfälligen Ausweisungen von Meeresschutzgebieten auf hoher See zu erwirken. Außerdem wurde das Memorandum über die Manipulation des Weltklimas mit technologischen Mitteln bekräftigt.
Ein Thema, was bei der Konferenz in Hyderabad nicht angesprochen wurde, sind die Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften beim Biodiversitätsschutz. Dabei besteht insbesondere bei ungeklärten Landrechtsfragen die Gefahr, dass Naturschutz zu Lasten der ortsansässigen Bevölkerung durchgesetzt wird.
In diesem Bereich scheint es bis zur nächsten Vertragsstaatenkonferenz, die für 2014 in Südkorea geplant ist, noch viel zu tun zu geben.
- Finanzierung
Auch wenn finanzielle Mittel das Artensterben nicht aufhalten können, so sind sie doch unabdingbar,wenn es beispielsweise um die Ausweisung und die Betreuung von Schutzgebieten oder die Wiederherstellung zerstörter Lebensräume wie Moore und Wälder geht. Demzufolge ist auch die Schaffung eines Bewusstseins für den Wert der biologischen Vielfalt, von der Bevölkerung bis zu den politischen Entscheidungsträgern, mit finanziellen Ausgaben eng verbunden.
Interne Links
- UN Biodiversitätskonferenz in Nagoya/Japan, 2010
- UN Biodiversitätskonferenz in Nassau/Bahamas, 1994
- UN Biodiversitätskonvention
- UN Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung
- UN Dekade der biologischen Vielfalt 2011-2020
- UN Klimarahmenkonvention (UNFCCC)
- UN-Konferenzen
- Artenschutzkonferenz 2013
Externe Links
Homepage der 11.Biodiversitätskonferenz (COP11)COP Decisions
UFZ zur COP-11
klimaschutz-netz.de
business&bioversity campaign.eu
bund.net