Aachener Stiftung Kathy Beys

CDP (Carbon Disclosure Project)

Das „„CDP (vormals Carbon Disclosure Project)“ ist die weltgrößte Investoreninitiative. Ihr haben sich weltweit 722 Großinvestoren angeschlossen, die zusammengerechnet 87 Billionen Dollar Vermögen verwalten (Dez. 2013). Das 2002 gegründete CDP ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die sich im Auftrag ihrer Mitglieder jährlich an Tausende der größten börsennotierten Unternehmen und Organisationen aus allen Kontinenten wendet. Sie verlangt seit 2012 nicht mehr nur Emissionsdaten und Klimastrategien von Unternehmen, Zulieferern und Städten, sondern auch einen verantwortlichen Umgang mit Wasser, den Schutz von Primärwäldern und das Management von Umweltrisiken in der Zuliefererkette.

In den letzten Jahren hat das CDP seine Aktivitäten stark ausgeweitet und aufgefächert: Es befragt nicht nur immer mehr multinationale Konzerne, sondern auch Zulieferer, Städte sowie öffentliche Institutionen. Darüber hinaus thematisiert es nicht mehr nur klimaschädliche CO2-Emissionen (Kohlendioxid), sondern im auch die Risiken zunehmender Trinkwasserknappheit, die eng mit dem Klimawandel verbunden sind. Zudem sollen Hunderten von Unternehmen vieler Branchen Angaben zur Waldnutzung/biologische Vielfalt machen. Unter dem Dach des CDP gibt es neben Befragungsprogrammen auch Unter-Initiativen wie eine Mittelstandsinitiative und „Carbon Action“ . Carbon Action ist eine neue Initiative von rund 200 Investoren mit 18 Billionen Dollar, die die weltweit größten Unternehmen dazu drängt, nicht nur CO2-Emissionen offen zu legen, sondern zu beweisen, dass und mit welchen Aktivitäten sie ihre Emissionen effektiv senken.

Im Climate Change Project fordert das CDP mehrere Tausend Unternehmen auf, ihre Treibhausgas-Emissionen offen zu legen und zu senken. Sie verlangt von den Konzernen, Klimastrategien zu entwickeln und darzustellen. Die Investoren wollen die Klimarisiken, die mit ihren Kapitalanlagen verbunden sind, verstehen und senken sowie dazu beitragen, einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. Dem Druck der Investoren beugen sich die Unternehmen mehr und mehr, die Antwortquoten steigen jährlich. Die über 5.000 Unternehmen, die das CDP 2013 befragte, repräsentieren seinen Angaben zufolge mehr als die Hälfte des gesamten weltweit notierten Aktienkapitals. Die Antwortquote steigt von Jahr zu Jahr.

Das CDP löst eine Art Wettbewerb aus, indem es unter anderem veröffentlicht, welche Unternehmen nicht an der Umfrage teilnehmen. Überdies hat es mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers einen Klimaschutz-Leadership-Index entwickelt, der besonders transparent berichtende Unternehmen auflistet, sowie einen Performance-Score für tatsächliche Klimaschutz-Leistungen. Diese werden auch für deutsche Firmen ermittelt. Zudem stellt das einen Großteil der Firmenangaben den Kapitalmärkten und der Öffentlichkeit in der weltgrößten Datenbank für firmenrelevante Klimainformationen zur Verfügung. Ziel ist, dass CO2-Emissionen als wichtige Wirtschafts- und Erfolgsfaktoren angesehen werden. Strategische Partner sind in Deutschland die Umweltorganisation WWF und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG.

Ein steigender Anteil der Unternehmen erklärt sich mit der Veröffentlichung der Daten einverstanden. Das bringt teils erschreckende Erkenntnisse: „Fünfzig der 500 größten börsennotierten Unternehmen weltweit sind verantwortlich für knapp drei Viertel der 3,6 Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen (THG) dieser Gruppe“, heißt es im Bericht über die im „FTSE Global 500 Equity Index“ notierten Unternehmen (CDP 2013). Zudem hat der CO2-Ausstoß dieser 50 emissionsstärksten Global Player in den letzten vier Jahren stetig zugenommen.
Das CDP hat die weltgrößte Klimadatenbank aufgebaut, inklusive Unternehmensstrategien zum Klimawandel. Sie umfasst über 10.000 berichtete Maßnahmen zur Emissionsminderung, von denen sich 2/3 bereits nach weniger als drei Jahren finanziell auszahlen. Diese Informationen werden über verschiedene Kanäle an Investoren weiter geleitet. „Unter anderem über Bloomberg, wo sie im Durchschnitt 1 Million mal in sechs Wochen abgerufen werden“ (CDP 2013). Zudem benennt es im „Carbon Disclosure Leadership Index“ (CDLI) die transparentesten Unternehmen und überdies - weil Transparenz nicht dasselbe wie Leistung ist – zeichnet es im „Carbon Disclosure Performance Index“ (CDPI) die Unternehmen, welche in Sachen Klimaschutz die höchsten Leistungen erbringen. Auch diese „Indizes“ haben sich zu Gütesiegeln entwickelt.

Die Großinvestoren geben auf diese Weise Anstöße zum Handeln. „Es ist von größter Bedeutung, dass die Hauptemissionsverursacher ihre Klimaschutzbestrebungen deutlich steigern und die Regierungen mehr Anreize dafür geben. (…) um unser aller Naturkapital nicht zu gefährden”, sagte CDP-Vorstandschef Paul Simpson anlässlich der Veröffentlichung des CDP Global 500-Berichts.


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Letzte Aktualisierung

13.11.2015 10:22

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