Grundsatzfragen und strittige Themen
Immer wieder wird aufgedeckt, dass manche Nachhaltigkeitsfonds oder –indizes kritische Unternehmen enthalten, etwa Rüstungs- und Atomstromhersteller oder Bekleidungsunternehmen, deren angeblich sozialverträglich hergestellten Textilien unter kaum zumutbaren Bedingungen entstehen. Beispielsweise wurde Anfang 2013 bekannt, dass zu den zehn weltweit umstrittensten Unternehmen auch solche gehören, die in manchen Nachhaltigkeitsindizes notiert sind oder in einigen Nachhaltigkeitsfonds auf Top-Positionen stehen. Die Schweizer Researchagentur RepRisk hat in ihrem Jahresbericht die Namen dieser Unternehmen genannt, die insbesondere wegen schlechter Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzungen oder Bestechung, Betrug und Geldwäsche in heftige Kritik geraten waren.So gab es laut RepRisk bei Samsung 2012 mehrere Untersuchungen und gerichtliche Prozesse aufgrund von früheren Wettbewerbsverstößen, und es wurden schlechte Arbeitbedingungen bei Zulieferern aufgedeckt. Gleichwohl zählte der koreanische Konzern gar in 19 Fonds zu den Top-Werten mit Anteilen von bis zu 7,67 Prozent (Stand 31.12.12).
Derartigen Erkenntnissen folgen regelmäßig Proteste von Nichtregierungsorganisationen, Medien, Anlegern und anderen Kritikern. Sie werfen der Branche der nachhaltigen Geldanlagen und/oder einzelnen Akteuren Undurchsichtigkeit und Beliebigkeit vor.
Angesichts dessen stellen sich mehrere Grundsatzfragen. Folgende Beiträge geben Antworten und analysieren Bemühungen für mehr Transparenz und Klarheit:
- Ist 100 Prozent Nachhaltigkeit möglich?
- Lassen sich Anlageprodukte nach Nachhaltigkeit kategorisieren?
- Wie ist mehr Transparenz im Markt für nachhaltige und verantwortliche Anlageprodukte möglich?
- Spekulation & Nachhaltigkeit