Nachhaltige Kosmetik
Auf Kosmetikartikeln findet man öfters die Begriffe “Bio und “Nachhaltigkeit” und viele Verbraucher gehen in dem Fall davon aus, es tatsächlich mit biologischen und nachhaltig produzierten Kosmetikprodukten zu tun zu haben. Dies ist jedoch oft nicht der Fall, da diese Begriffe in der Kosmetikbranche nicht geschützt sind. Manche konventionelle Kosmetikhersteller machen sich diese Lücke zunutze und verkaufen Kosmetikprodukte, die z.B. nur wenig Bio-Öl in einer Creme enthalten als Natur- oder Bio-Produkt. Es handelt sich hierbei also um "Greenwashing", da die Kosmetikhersteller erkannt haben, dass man mit dem "Natutrend" viel Geld verdienen kann. Im Folgenden werden die Merkmale von Bio-Kosmetik und kontrollierter Naturkosmetik aufgelistet:Bio-Kosmetik
- die eingesetzten pflanzlichen und tierischen Inhaltsstoffe müssen zu mindestens 95% aus biologischer Landwirtschaft stammen
- es gibt keine einheitliche EU Verordnung
- die Kennzeichnung ist freiwillig und findet in unterschiedlicher Form statt
Kontrollierte Naturkosmetik
- Naturreine, ökologisch hochwertige Rohstoffe
- Optimale Umweltverträglichkeit der Wirkstoffe
- Nur natürliche und naturidente Konservierungsstoffe
- Keine synthetischen Duftstoffe, synthetischen Farbstoffe oder Silikone
- Keine radioaktive Bestrahlung von Rohstoffen und Endprodukten
- Gentechnikfreie Verarbeitung
Tierversuche in der Kosmetikbranche
Auch Tierversuche sind in der Kosmetikbranche weiterhin üblich, obwohl sie in der EU seit 2009 verboten worden sind. Wer sich dagegen wehre möchte, kauft am besten Produkte mit dem Logo “Hase mit schützender Hand”. Produkte, die mithilfe von Tierversuchen hergestellt worden sind, sind vor allem solche, die aus dem europäischen Ausland stammen und deren Inhaltsstoffe außerhalb der EU getestet worden sind. Des Weiteren dürfen Tierversuche nach wie vor zum Testen von Rohstoffen vorgenommen werden, die nicht nur in der Kosmetik sondern auch in anderen Produkten verwendet werden. Dagegen wehrt sich z.B. auch der Deutsche Tierschutzbund. Dieser hat eine Positivliste veröffentlicht, in der Hersteller und Vertreiber von Kosmetika aufgeführt sind, die keine Tierversuche zur Erforschung ihrer Produkte anwenden.Im Bereich der kontrollierten Naturkosmetik, die mit den jeweiligen Siegeln ausgezeichnet sind, wird jedoch auf Tierversuche verzichtet. Besonders Produkte mit dem Vegan-Siegel erfüllen diesbezüglich strenge Auflagen. Man findet jedoch auch Hersteller vor, die Naturkosmetik herstellen, deren Produkte jedoch nicht durch entsprechende Siegel zertifiziert worden sind. In dem Fall muss der Verbraucher dem jeweiligen Hersteller genügend Vertrauen schenken.
Generell gilt jedoch, dass mit Siegeln ausgezeichnete Produkte eine Hilfe gegen den inflationären Gebrauch der Wörter "Nachhaltigkeit" und "Bio" bilden, da sich Hersteller dabei zur Einhaltung nachhaltiger Standards verpflichten.
Kosmetiksiegel
Um tatsächlich nachhaltige Kosmetikprodukte zu erhalten, sollte sich der Verbraucher also an den Kosmetiksiegeln orientieren, die Naturkosmetik aus kontrolliertem Anbau garantieren. Zu den zertifizierten Kosmetikprodukten gehören nicht nur etablierte Bio-Marken wie Sante oder Weleda, sondern auch Großkonzerne wie Henkel oder die Zahnpflege "Vademekum Bio." Hier weitere Informationen für: Nachhaltigkeitsstandards für Kosmetika.Eine Vereinheitlichung der Siegel auf internationaler Ebene ist ebenfalls sinnvoll. Denn oft entwickeln Hersteller eigene Siegel, die keiner offiziellen Zertifizierung unterliegen, nur mit dem Ziel das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen. Insofern muss man sich derzeitig noch mit den Labels der jeweiligen Ländern auskennen. So lautet z.B. das französische Siegel für zertifizierte Naturkosmetik Ecocert. Für eine Vereinheitlichung gibt es also zwei Wege: Zum einen können die für die Verbraucher vertrauten Siegel unter einem Dachverband (COSMOS) international geführt werden oder das NaTru-Siegel (ein Label, dass von der Kosmetikindustrie ins Leben gerufen wurde) setzt sich als alleiniges Gütesiegel für kontrollierte Naturkosmetik durch.
Nachhaltigkeitskonzepte in der Kosmetikbranche
Im Folgenden werden Kriterien aufgelistet, die eine nachhaltige Kosmetikproduktion unterstützen:- Faire Arbeitsbedingungen
- Soziale Projekte
- Fairer Handel
- Nachhaltigkeitstag des BDIH
- Recyclebare Verpackungen & Refill-Produkte
- Klimafreundliche Produkte
Tipp: Der Kosmetikcheck
In einer BUND-Studie, in der über 60.000 Produkte ausgewertet wurden, wurde festgestellt, dass rund ein Drittel der Pflege- und Kosmetikprodukte aus hormonell wirksamen Inhaltsstoffen bestehen. Die getesteten Körperpflegemittel enthielten 15 verschiedene Chemikalien, die hormonelle Veränderungen hervorrufen. Dabei sollen sie vor allem als Konservierungsmittel und UV-Filter dienen. Allerdings sind davon nicht nur Sonnencremes betroffen, sondern auch weitere Produkte wie Duschgel, Rasierschaum, Haargel und Lippenstift über Handcremes und Bodylotions bis zu Zahnpasta.Zu den am meisten betroffenen Produkten zählen die Marktführer wie Beiersdorf (Nivea) und L'Oréal. Von ihnen enthält fast jedes zweite Produkt hormonell wirksame Stoffe. Im Vergleich dazu ist Naturkosmetik meist ohne bedenkliche Chemikalien ausgestattet.
Wer seine Kosmetika auf hormonell wirksame Stoffe untersuchen möchte, kann dies hier auf der Seite vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V. machen: Er setzt sich für Verbraucherschutz, ökologische Landwirtschaft und den Arten- und Klimaschutz ein. Der BUND zählt zu dem größten deutschen Umweltverband und finanziert sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen.
Die dazugehörige FoxTox-App umfasst über 60.000 kosmetische Artikel, deren Angaben zu den Inhaltsstoffen von Codechek.info stammen. Diese Angaben wurden überwiegend von Verbrauchern zusammengetragen und beruhen auf den Verpackungsangaben.
ToxFox- Der Kosmetikcheck
Hier geht es zum online Kosmetik-Check: Kosmetik-Check online
Interne Links
- Nachhaltigkeitsstandards für Kosmetika
- Hormonelle Inhaltsstoffe in Kosmetika
- Nachhaltiger Konsum
- Nachhaltigkeit in der Lebensmittelbranche
- Nachhaltige Ernährung
- Grundsätze nachhaltiger Ernährung
- Nachhaltigkeit in der Modebranche
- Fairtrade
- Verbraucherpolitik heutzutage
- Tipps für Verbraucher
Externe Links
Nachhaltige Kosmetik- utopia.deNachhaltigkeit Kosmetik-living kosmetik.de
"Naturkosmetik,Pseudo"-Ökotest.de
www.fairwild.org.
www.wwf.de
www.climatop.ch
Codecheck.info
BUND.net