Hormonelle Inhaltsstoffe in Kosmetika
In den Artikeln "Nachhaltige Kosmetik" und "Nachhaltigkeitsstandards für Kosmetika" wurde bereits das Thema der hormonell wirksamen Inhaltsstoffe in Kosmetik- und Körperpflegeprodukten kurz erläutert. Laut wissenschaftlichen Studien kann dies ein erhöhtes Auftreten gesundheitlicher Probleme bedeuten, wie z.B. einem Rückgang von Spermienqualität, Missbildungen der Geschlechtsorgane, Brust- und Hodenkrebs, Fettleibigkeit oder verfrühter Pubertät bei Mädchen. Natürlich macht die in einem einzelnen Produkt enthaltene Menge in der Regel noch nicht krank. Allerdings sollte man beachten, dass die Benutzung mehrerer Produkte zu einer erhöhten Dosis hormonell wirksamer Stoffe führt und diese gesundheitliche Probleme, sowie eine Beeinflussung der körperlich und geistigen Entwicklung hervorbringen kann.In der Studie vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., der sich für Verbraucherschutz, ökologische Landwirtschaft und den Arten- und Klimaschutz einsetzt, kam man zu folgenden wichtigen Ergebnissen:
- "30 Prozent aller untersuchten Kosmetikprodukte sind hormonell belastet.
- Jedes fünfte Produkt enthält mehrere hormonell wirksame Stoffe.
- Der Anteil der belasteten Artikel bei den Marktführern L'Oréal und Beiersdorf (u.a. Nivea) liegt bei 45 bzw. 46 Prozent.
- Die größten Unternehmen ohne belastete Produkte sind alva Naturkosmetik, Annemarie Börlind, Dr. Hauschka, Laverana Naturkosmetik, Logocos Naturkosmetik, Martina Gebhardt Naturkosmetik und Weleda Naturkosmetik.
- Der am häufigsten verwendete hormonell wirksame Stoff Methylparaben (ein Konservierungsmittel) ist in nahezu jedem vierten Produkt enthalten."
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Warum werden die hormonell wirksamen Stoffe nicht verboten, wenn sie schädlich sind?
Der BUND hat zusammen mit 24 anderen Organisationen aus ganz Europa einen Appell an die Entscheidungsträger auf EU-Ebene veröffentlicht. Darin fordern sie unter anderem die Aufstellung eines Zeitplans mit konkreten Zielen, bis wann welche hormonell wirksamen Stoffe ersetzt werden müssen (EDC Free 2013). Außerdem wollen sie, dass alle relevanten Gesetzgebungen so angepasst werden, dass hormonell wirksame Chemikalien nicht mehr in Alltagsprodukten eingesetzt werden dürfen.Denn im Jahre 2015 soll eine Überarbeitung der Kosmetikverordnung stattfinden, sodass bis dahin diese Ziele der Organisationen aufgenommen werden sollten. Außerdem sollten Hersteller von Körperpflegeprodukten bereits heute Verantwortung übernehmen und nicht auf Verbote warten. Das Ziel ist hormonell wirksame Stoffe durch sicherere Alternativen, wie dies z.B. in dernachhaltigen Kosmetik bereits der Fall ist, zu ersetzen.
Als Vorzeigeland dient Dänemark, das bereits 2011 den Einsatz der zwei gefährlichsten Parabene – Propylparaben und Butylparaben – in Produkten für Kinder unter drei Jahren verboten lassen hat.
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BUND StudieToxFox
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