EKD: Ernährung und Nachhaltigkeit (Archiv)
Der Inhalt des von Ihnen gesuchten Artikels wurde überarbeitet, um größtmögliche Aktualität zu gewährleisten. Den aktuellen Artikel finden Sie hier.Auszug aus der Studie "Ernährungssicherung und Nachhaltige Entwicklung":
"Landwirtschaft ist der Bereich ökonomischen Handelns der Menschen, in dem ihre Rückgebundenheit in die Natur am deutlichsten spürbar und unhintergehbar ist. Aus Verantwortung für die ganze Schöpfung müssen die weltweiten Probleme der Landwirtschaft und ihre besonderen Auswirkungen für die Schwachen vermehrt beachtet werden. Die Gestaltung der Landwirtschaft hat bei der Umsetzung des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung eine Schlüsselrolle.
Nicht zukunftsfähig sind Strategien zur Entwicklung der Landwirtschaft, die auf einen größtmöglichen kurzfristigen Gewinn ausgerichtet sind. Dies führte weltweit zu Übernutzung, Degradation und Erosion von Böden sowie zur Kontamination von Luft und Wasser. Hierdurch wird die Aufgabe der globalen Ernährungssicherung erheblich erschwert, denn durch Versiegelung, Schädigung und Erosion geht mehr Boden verloren, als fruchtbare Flächen hinzukommen. Daher kann das Ziel der Landwirtschaft zukünftig nicht mehr sein, global gesehen primär steigende Erträge zu erwirtschaften. Vielmehr muss durch eine angepasste Bewirtschaftung ein optimaler Ertrag unter gleichzeitiger Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und unter Vermeidung von Erosion angestrebt werden. Dies wird nur im Zuge einer Rückgewinnung einer regionalen Perspektive und durch eine Stärkung der lokalen Produzenten durch die Förderung des standortgerechten Landbaus möglich sein. Notwendig ist daher eine politische Stärkung von Regionalisierungen und Dezentralisierungen im Bereich der Landwirtschaft."