Aachener Stiftung Kathy Beys

Erneuerbare Energien im Bundesländervergleich, 2010

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) haben erstmals im Jahr 2008 im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien Anstrengungen und Erfolge der Bundesländer in 49 ausgewählten Bereichen untersucht. Die zweite Untersuchung folgte im Jahr 2010. Dieser "Vergleich der Bundesländer: Analyse der Erfolgsfaktoren für den Ausbau der Erneuerbaren Energien 2010" bewertet die Bundesländer nach unterschiedlichen Indikatoren und stellt sie dann gegenüber. Hier finden Sie Informationen über den Bericht von 2008.

Zusammenfassung des Berichtes

Gesamtsieger ist als „Bestes Bundesland für Erneuerbare Energien“ das Land Brandenburg. Im Bereich „Wirtschaft und Technologie“ liegt Schleswig-Holstein auf dem ersten Platz. Im Bundesländervergleich zu „Erneuerbarer Wärme“ steht, wie schon zwei Jahre zuvor, Baden-Württemberg an erster Stelle.

Rangliste: Brandenburg, Thüringen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt sind die Spitzenreiter im Bundesländervergleich 2010.

Schlusslichter: Berlin, Saarland, Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Schlussfolgerungen des Bundesländervergleichs: (aus dem Bericht zitiert)

1. Die Bundesländer verfügen über Potenziale in allen Bereichen der Erneuerbaren Energien und sollten auf größtmögliche Vielfalt und auf alle Technologien setzen.
2. Vorreiter in Sachen Erneuerbare Energien profitieren von neuen Arbeitsplätzen, Wertschöpfung und Technologieentwicklung. Diese Standortvorteile kommen besonders strukturschwächeren Ländern zugute.
3. Zur Erreichung anspruchsvoller europäischer und deutscher Klimaschutzziele müssen alle Bundesländer ihre Anstrengungen im Bereich Erneuerbarer Energien erhöhen und Hindernisse vor Ort abbauen.

Gefälle zwischen Flächenländern und Stadtstaaten:
"Die Stadtstaaten Berlin und Hamburg sowie das Saarland bilden im Bundesländervergleich die Schlussgruppe, obwohl ihre geringeren Potenziale in der Berechnung berücksichtigt wurden. Geprägt durch eine begrenzte Fläche und dichte Besiedlung liegen sie beispielsweise beim Ausbau von Windkraft und bei der Bioenergie hinten. Potenziale bei Fernwärme, Ökoheizungen und Solaranlagen werden noch vergleichsweise wenig genutzt. Erfolge im Ranking sind aber nicht nur eine Frage der Größe. Bremen erreicht beispielsweise in der Gesamtwertung Platz neun und verbessert sich gegenüber 2008 um zwei Ränge. Der Stadtstaat gehört bei den Forschungsausgaben (Rang 1), Studiengängen (Rang 4) und Patentanmeldungen (Rang 2) zu den führenden Bundesländern und liegt auf Platz eins bei den industrie- und technologiepolitischen Maßnahmen (1B)."

Ost-West-Vergleich:
"Insgesamt schneiden die ostdeutschen Bundesländer in der Gesamtwertung besser ab. Sie liegen bei Ausbaustand und –dynamik ebenso vorn wie bei wirtschafts- und technologiepolitischen Maßnahmen und Erfolgen. Besonders bei den Forschungsausgaben für Erneuerbare Energien, der Zahl der Unternehmen, den Beschäftigten in der Photovoltaik-Industrie sowie bei der Biokraftstoffherstellung fällt auf, dass Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern immer wieder in der Spitzengruppe liegen."

Preisverleihung Leitstern 2010:

Im Grußwort des Bundesumweltministers Norbert Röttgen zur Preisverleihung heißt es: "unser Ziel ist die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien. Das ist nicht einfach, aber machbar. Die Anstrengungen, die wir heute unternehmen, werden sich morgen für Umwelt und Arbeitsplätze mehrfach auszahlen. Bei den erneuerbaren Energien konnte die Beschäftigung seit 2004 auf rund 300.000 Arbeitsplätze verdoppelt werden. Vergleichbare Entwicklungen zeigen sich bei der Verbesserung der Energieeffizienz. Hier ist der Anteil der inländischen Wertschöpfung besonders hoch.."


Dokumente
Vergleich der Bundesländer: Analyse der Erfolgsfaktoren für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, 2010
Informationen zum Aufbau der Studie

Interne Links
Externe Links
Agentur für Erneuerbare Energien: Hier gibt es eine interaktive Karte mit den Ergebnissen, nach Bundesländern sortiert.
Online-Portal zur Erneuerbaren Energie in den Bundesländern
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW)
Deutschlands Informationsportal zur Erneuerbaren Energie

Schlagworte

Atomausstieg, Biokraftstoff, Energie, Energieversorgung, Erneuerbare Energien, Luft, Sonne, Wasser

Letzte Aktualisierung

07.10.2015 11:48

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