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Effizienz

Definition
Der Begriff Effizienz (Englisch: efficiency) beschreibt ein Nutzen-Aufwand-Verhältnis, welches zum Erreichen eines bestimmten Ergebnisses benötigt wird. Effizienz kann somit als ein Kriterium verstanden werden, mit dem beschrieben wird, ob ein Ziel in einer bestimmten Art und Weise zu erreichen ist. Vergleichbare deutsche Begriffe sind Wirksamkeit, oder auch Wirtschaftlichkeit. Der Begriff der Effizienz ist eng verbunden mit dem Begriff der "Suffizienz". Beide Begriffe sind für nachhaltiges Konsumieren von großer Bedeutung. (Quelle: Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH)


Effizienz und Nachhaltigkeit
Die Effizienzstrategie ist neben Suffizienz und Konsistenz ein Teil des Nachhaltigkeitsdreiklangs. In "Die Bedeutung der Effizienz für Nachhaltigkeit – Chancen und Grenzen" beschreibt der Autor M. Schmidt die Effizienzstrategie wie folgt: ,, Die Effizienzstrategie macht sich [...] an dem Verhältnis von Ertrag zu Aufwand fest und setzt damit an der Technologie (T) an. Nicht die absolute Menge der Güter- oder Nutzengenerierung ist hier entscheidend, sondern wie viel Aufwand an Rohstoffen oder Umwelt dafür – relativ betrachtet – benötigt wurde. In ihr findet sich das Wirtschaftlichkeitsdenken am ehesten wieder: das Maximierungsprinzip, wonach der Ertrag bei konstantem Aufwand zu maximieren ist, und das Minimierungsprinzip, wonach der Aufwand bei konstantem Ertrag zu minimieren ist. Es wundert daher nicht, dass gerade die Effizienzstrategie gerne von wirtschaftsnahen Vertretern aufgegriffen wird. Sie steht in keinem Widerspruch zu ökonomischen Zielen, sondern unterstützt diese sogar. " (Schmidt 2008, S,6)
Das Prinzip der Effizienz nimmt demnach insbesondere im Kontext des Ressourcenverbrauchs eine zentrale Rolle ein. Generell kann hier auch von Ressourceneffizienz gesprochen werden. Hierbei geht es um die sinnvolle, ergiebige Nutzung von Rohstoffen und Energie, die u.a. mit der Ökoeffizienzanalyse berechnet werden kann. Ausschlaggebend ist dabei das Verhältnis eingesetzter Rohstoffe zum Endprodukt. Dieses Verhältnis kann verbessert werden, indem z.B. der Einsatz von Technik und Organisation verändert wird, durch Einsparungen, Abfallvermeidung, Recycling und vielem mehr. Die Verfolgung des Effiziensgedankens ermöglicht auf diesem Wege eine nachhaltige Entwicklung.


Ökonomische Effizienz vs. Ökologische Effiziens
Effizienz ist nicht gleich Effizienz. Generell muss unterschieden werden zwischen einer ökonomischen und einer ökologischen Effizienz. Bei der ökonomischen Effizienz handelt es sich um ein ,,Entscheidungskriterium, das von mehreren ökologisch gleich wirksamen Maßnahmen (ökologische Treffsicherheit) diejenige auswählt, die mit den geringsten volkswirtschaftlichen Kosten verbunden ist (auch Kosteneffizienz genannte). Kosteneffizienz verlangt, dass die Grenzvermeidungskosten aller Unternehmen identisch sind, was durch unterschiedliche Vermeidungsmengen erreicht wird." (Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon). In einfachen Worten ist hier also die Rede vom bestmöglichen Verhältnis zwischen Input und Output. Dieses ermöglicht nicht nur das Einsparen von Materialkosten sondern auch von Arbeitskräfte. Darüber hinaus können gleichzeitig die Mengen gesteigert werden.

Die Ökologische Effiziens hingegen dient in erster Linie dem Erhalt der natürlichen Ressourcen durch eine nachhaltige Nutzung, Wie bereits erwähnt kann dies durch Energieeinsparung, Recyclingmethoden, Abfallvermeidung oder verbesserte technische Prozesse und Organisation erfolgen. Allgemein betrachtet wird also versucht aus weniger Mehr zu machen.
Beispielhaft für die Öko-Effizienz ist die Tröpfchenbewässerung. Hierbei werden die angebauten Produkte nicht "überflutet" oder durch Gräben bewässert sondern mittels Schlauchsystems. Entlang mehrerer Agrarprodukte verläuft ein Schlauch der die Wurzeln der Pflanzen kontinuierlich mit Wasser in Form kleiner Tropfen versorgt. Diese Form der Bewässerung spart Wasser und fördert die Fähigkeit der Pflanzen zur Wasserspeicherung. Zudem wird auf diese Weise der Verdunstungsgrad minimiert. ,,Der Ernteertrag wird dadurch nicht beeinflusst. Durch die abwechselnde Tröpfchenbewässerung beider Seiten kann über 80% des Wassers eingespart werden." (Quelle: Kaya Kinkel)

Bei genauerer Betrachtung können also ökologische und wirtschaftliche Ansätze im Effizienzgedanken nachvollzogen werden. Aufgrund dessen legten zahlreiche Wirtschaftsbosse auf dem Welt-Umweltgipfel in Rio fest, dass Effizienz im Grunde ein Quotient aus dem wirtschaftlichen Wert eines Produkts und den Auswirkungen auf die Umwelt sei. ,,Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die die Ziele der Öko-Effizienz als beschränkt ansehen: Verringerung, Wiederverwendung und Recycling würden zwar den Prozess der Verschmutzung und Erschöpfung verlangsamen, ihn aber nicht stoppen. Sie propagieren daher öko-effektive Lösungen, deren Ansatz lautet: Abfall ist Nahrung. Das heißt: Alle Produkte werden so entwickelt, dass sie entweder als biologische Nährstoffe in biologische Kreisläufe zurückgeführt werden können, oder als technische Nährstoffe kontinuierlich in technischen Kreisläufen gehalten werden." (Quelle: wissen.de


Literatur
Schmidt, M. (2008): Die Bedeutung der Effizienz für Nachhaltigkeit – Chancen und Grenzen. In Hartard, Schaffer & Giegrich (Hrsg.): Ressourceneffizienz im Kontext der Nachhaltigkeitsdebatte. Nomos-Verlag: Baden-Baden, 2008, S. 31-46. (Link)

Dokumente
Effiziente Suffizienz
Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH

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Schlagworte

Effizienz

Letzte Aktualisierung

19.10.2015 10:29

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