Das Konzept der Nachhaltigkeit ist in seinen Grundzügen fast so alt, wie die Menschheit. Es soll nicht mehr von etwas verbraucht werden, als vorhanden ist und die Grundlage für zukünftige Generationen aufrechtzuerhalten. Eine einheitliche Bezeichnung, bzw. ein Wort für die Idee des nachhaltigen Wirtschaftens fehlte lange. Dies mag unter anderem daran liegen, dass nachhaltiges Handeln nicht direkt als ein eigenständiges Konzept begriffen, sondern im Zusammenhang mit anderen Ideen eher beiläufig formuliert wurde.
Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft im 18. Jh.
In der deutschen Sprache taucht das Konzept der Nachhaltigkeit im Laufe des 18. Jahrhunderts zum ersten Mal in wissenschaftlichen Schriften auf. In der Sächsischen Forstwirtschaft kam es im Laufe der Jahre zu einem Raubbau an den Wäldern. Der Bergbau in der Region forderte Unmengen an Holz: Als Brennmaterial für die mit Holzkohle betriebenen Schmelzöfen, als Baustoff für den Grubenausbau und viele weitere Verwendungszwecke. Schon bald wurde der übermäßige Holzverbrauch sichtbar und es wurden Ideen für eine sinnvolle Holznutzung gesucht. Als "Erfinder der Nachhaltigkeit" gilt hier Hans Carl von Carlowitz mit seinem Buch "Sylvicultura oeconomica. Durch ihn fand der Begriff Einzug in viele andere forstwirtschaftliche Texte des 18. Jahrhunderts.
Übersetzung ins Englische und Französische im 19. Jh.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der Begriff nachhaltig in die englische und französische Sprache übersetzt. In forstwissenschaftlichen Publikationen in der Schweiz wurde nach einer passenden französischen Übersetzung gesucht und bald als production soutenu und mit dem Verb soutenir gefunden. Im Englischen entstand so die Bezeichnung sustainable.
Erste Verwendung im 20. Jh.
In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Begriffe nachhaltig bzw. sustainable das erste Mal außerhalb der Forstwirtschaft, bei ersten Konferenzen zum Umweltschutz und der internationalen Entwicklung, verwendet.