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Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Agrarbericht 2011

Eine nachhaltige Landwirtschaft ist laut Bundesregierung der Grundstein für eine leistungsfähige deutsche Ernährungswirtschaft. Im Herbst 2011 soll vom BMELV eine "Charta für Landwirtschaft und Verbraucher" formuliert werden, mit der Ziele und Handlungsfelder einer zukunftsorientierten Politik für die landwirtschaftliche Produktion und die gesamte Lebensmittelkette entwickelt werden.

Der Agrarbericht 2011 wurde am 11. Mai 2011 von Bundesministerin Ilse Aigner vorgestellt. Die Bundesregierung informiert in diesem Bericht über längerfristige Entwicklungen und bedeutsame Zusammenhänge im Bereich der Landwirtschaft und der ländlichen Räume. Der Bericht wird alle 4 Jahre aktualisiert, unabhängig von diesem Rhythmus wird eine jährliche Erhebung statistischer Daten zu Ertrag und Aufwand landwirtschaftlicher Betriebe durchgeführt und veröffentlicht, zuletzt in folgendem Bericht: "Ausgewählte Daten und Fakten der Agrarwirtschaft 2010".

Der Bericht ist in zwei Teile gegliedert. Teil A beschreibt die Herausforderungen, Ziele und Perspektiven, Teil B beschäftigt sich mit der Lage der Agrar- und Ernährungswirtschaft im europäischen und globalen Umfeld. Hier finden Sie ausgewählte Auszüge aus dem Agrarbericht, die sich auf die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit beziehen:

Teil A: Herausforderungen, Ziele und Perspektiven

(1) Die Politik der Bundesregierung ist auf die unternehmerische Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft gerichtet, die im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verantwortlich für Mensch, Tier, Natur und Umwelt handelt. Die Bundesregierung sieht die nachhaltige Landwirtschaft als Grundstein für eine leistungsfähige deutsche Ernährungswirtschaft und lebensfähige ländliche Räume mit vielfältigen Kulturlandschaften.
(3) Der Bedarf an Nahrungsmitteln und Energie steigt weltweit. Die Herausforderung liegt darin, dem wach- senden Bedarf an Biomasse für die energetische und stoffliche Nutzung gerecht zu werden, ohne die Nahrungsmittelversorgung zu beeinträchtigen. Zur Ernährungssicherung einer wachsenden Weltbevölkerung und zur Produktion nachwachsender Rohstoffe ist eine leistungsfähige und sozialverträgliche, Ressourcen schonende, die Biodiversität erhaltende Wirtschaftsweise erforderlich. Diese muss unter den Bedingungen des Klimawandels produktiv sein und zugleich zur Verminderung der Treibhausgasemissionen beitragen. [...]
(4) [...]Das BMELV formuliert im Jahr 2011 eine "Charta für Landwirtschaft und Verbraucher". Mit der Charta sollen Ziele und Handlungsfelder einer zukunftsorientierten Politik für die landwirtschaftliche Produktion und die gesamte Lebensmittelkette entwickelt werden.[/p]

1. Leistungsfähige Landwirtschaft stärken
1.1 EU-Agrarförderung bis 2013 weiter umsetzen
1.2 Landwirtschaftliche Produktion verstärkt am Markt orientieren
1.3 Absatzpotenziale verstärkt nutzen
1.4 Die Gemeinsame Agrarpolitik an die künftigen Herausforderungen anpassen

2. Produkt- und Prozessqualität entlang der Wertschöpfungskette sichern
2.1 Lebensmittelsicherheit in der gesamten Prozesskette gewährleisten
2.2 Den Weg des Lebensmittels in der Kette dokumentieren
2.3 Lebensmittelsicherheit bei tierischen Erzeugnissen gewährleisten
2.4 Pflanzenschutz nachhaltig betreiben
2.5 Haltung von Nutztieren verbessern
2.6 Qualität für Verbraucher erkennbar machen

3. Ländliche Entwicklung gestalten
(76) [Die Bundesregierung] hat 2009 ein Handlungskonzept beschlossen, um die regionale Wirtschaftsstruktur zu verbessern, die ländlichen Infrastrukturen weiterzuentwickeln und Angebote und Strukturen in den verschiedenen Bereichen der Daseinsvorsorge zu sichern sowie das Naturkapital zu be- wahren und nachhaltig zu nutzen. Dieses Handlungskonzept soll durch einen Aktionsplan der Bundesregierung zur Entwicklung ländlicher Räume umgesetzt werden.
3.1 Förderung der ländlichen Entwicklung zielgenau ausrichten
3.1.2 Nachhaltige Bewirtschaftung fördern
3.1.2 Nachhaltige Bewirtschaftung fördern
3.2 Perspektiven für ländliche Regionen schaffen
3.3 Flächendeckende Breitbandversorgung herstellen

4. Natürliche Ressourcen nutzen und bewahren
(107) Landwirtschaft nutzt die Naturgrundlagen zur Erzeugung von Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen. Zur landwirtschaftlichen Praxis und zum Leitbild der Agrarpolitik der Bundesregierung gehört deshalb die Verantwortung für Umwelt, Natur und Landschaft. Nachhaltige Landwirtschaft verbindet hohe Produktivität und die Bewahrung der natürlichen Ressourcen miteinander. Zur Ernährungssicherung einer wachsenden Weltbevölkerung ist eine produktive, sozialverträgliche, Umwelt und Ressourcen schonende, die Biodiversität erhaltende Wirtschaftsweise erforderlich. Ziele sind, auch unter den Bedingungen des Klimawandels produktiv zu bleiben und zugleich zur Verminderung von Treibhausgasen beizutragen sowie Nährstoffbelastungen von Wasser und Luft zu verringern.
weitere Themen

5. Innovationen für einen Zukunftssektor
(153) Innovationen können erheblich dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit von Land-, Forst-, Gartenbau- und Fischereiwirtschaft auszubauen. Der Einsatz von innovativen Technologien eröffnet Chancen. Es können aber auch Risiken damit verbunden sein. Die Bundesregierung muss unter Beachtung des Vorsorgeprinzips die Chancen und Risiken neuer Technologien abwägen. Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse können so innovative Technologien in der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft sicher eingesetzt werden. Deutschland darf nicht den Anschluss an internationale Entwicklungen verlieren.
weitere Themen

6. Soziale Sicherung der Landwirte zukunftsfest ausgestalten

7. Bei der Internationalen Zusammenarbeit für einen fairen Interessenausgleich sorgen
(218) Als exportorientiertes Industrieland hat Deutschland ein Interesse an einem fairen und marktorientierten Handelssystem. Die Bundesregierung bekennt sich zu einem offenen globalen Agrarmarkt auf Basis multilateral vereinbarter Regelungen. Dabei gilt es, die Besonderheiten des zurzeit bestehenden europäischen Landwirtschaftsmodells zu berücksichtigen.
7.1 Zu einem fairen und marktorientierten Handelssystem beitragen
7.2 Internationales Risikomanagement zur Ernährungssicherung ausbauen
7.3 Ernährung durch produktive und nachhaltige Landwirtschaft sichern
7.4 Internationale Kooperationen weiterführen

8. Forst- und Holzwirtschaft nachhaltig betreiben
8.1 Waldstrategie 2020 - vielfältige Anforderungen ausgleichen
8.1.1 Wirtschaftliche Grundlagen erhalten
8.1.2 Zum Klimaschutz beitragen, Wälder an Klimawandel anpassen
8.1.3 Naturschutz fördern
8.2 Mit "Schutz zur Nutzung" nachhaltige Forstwirtschaft weltweit sichern
8.3 DenHolzmarktvorillegalenProduktenschützen

9. Fischereiwirtschaft nachhaltig betreiben
(263) Die biologischen Ressourcen der Meere sind Gemeingut. Um diese auch für die Nachwelt zu bewahren und künftigen Generationen die Möglichkeit zu erhalten, sich mit qualitativ hochwertigen und gesunden Lebensmitteln aus dem Meer zu versorgen, ist der Schutz und die nachhaltige Nutzung der globalen Bestände unverzichtbar.


Teil B: Lage der Agrar- und Ernährungswirtschaft und Bilanz der Agrarpolitik

1. Lage der Landwirtschaft in Deutschland
2. Deutsche Landwirtschaft im europäischen und globalen Umfeld
3. Forstwirtschaft
4. Fischerei
5. Ernährungswirtschaft
6. Finanzierung (Bund, EU)


Dokumente
Agrarbericht 2011
Ausgewählte DAten und Fakten zur Agrarwirtschaft 2010

Interne Links
Externe Links
BMELV
Agrarbericht 2011
Charta für Landwirtschaft und Verbraucher
Zusammenfassung des Agrarberichts auf top agrar online

Schlagworte

Agrarpolitik, Berichte, Ernährung, Landwirtschaft

Letzte Aktualisierung

11.08.2015 11:50

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