World Resources Forum, 2012
Der Klimawandel ist nur ein Symptom für ein weitaus größeres Problem der heutigen Zeit: Unsere Gesellschaft verbraucht mehr Ressourcen als der Planet zur Verfügung stellt. Hierzu zählen nicht nur die fossilen Brennstoffe, sondern alle Rohstoffe die wir für die Aufrechterhaltung unseres Lebensstandards nutzen. Über kurz oder lang stoßen wir dabei an die Grenzen des möglichen Wachstums. Auf dem World Resources Forum (WRF) kommen Wissenschaftler, Politiker und Vertreter der Industrie zusammen um die Probleme des Ressourcenverbrauchs und der Ressourcenproduktivität zu diskutieren.Das 1. und 2. World Resources Forum fand 2009 und 2011 in Davos in der Schweiz statt.
3. World Resources Forum (Bejing, 2012)
Vom 21. bis zum 23. Oktober 2012 treffen sich die Experten erneut zum 3. WRF, diesmal zum Thema "Resources and Green Economy"
Die diskutierten Themen des WRF:
- Green and Circular Economy
- National and Regional Approaches
- Metal and Mineral Resources
- Crude Oil and Natural Gas
- Clean Coal Technologies
- Renewable Energy (Solar, Wind, Tide, Geothermal etc.)
- Food and Biomass
- Green Process Engineering and Technologies
- Waste/Material Recovery and Recycling
- Alternative Business Models and Socio-Economic Issues
- Policy and Education
Über 700 Teilnehmer aus 50 Ländern nahmen am WRF teil. In einer kurzen vorläufigen Zusammenfassung kommen die Vorsitzenden zu folgenden Ergebnissen:
- Es herrschte Einigkeit darüber, dass Ressourcen und Umwelt ein gemeinsames Problem für alle Länder der Welt darstellen, mit ernsthaften Herausforderungen in wirtscchaftlicher Entwicklung, Verbrauch und Produkionsweisen und der Beseitigung von Armut.
- Das chinesischen Vorgehen zur Verbindung von Ökonomie und Ökologie sowie andere nationale Initiativen sollten von allen übernommen, und umgesetzt werden.
- Der Ressourcenmangel, steigende Preise und der nicht nachhaltige Verbrauch von Rohstoffen behindert ökonomische Entwicklung und führt zu Armut, sozialen Unruhen und gefährdet die globale Stabilität. (mehr dazu hier im Lexikon)
- Der Strategie der Green Economy sollte höhere Priorität eingeräumt werden. Die Entkopplung von Ressourcenverbrauch und ökonomischem Wachstum wurde vorgeschlagen, ebenso wie die Erreichung eines ökologischen Fußabdrucks von 1 oder weniger durch eine industrielle grüne Revolution.
- politische Strategien sollten Steuern auf Rohstoffe mit einbeziehen sowie Verbesserung der Daten und Indikatoren, Rahmenprogramme für Innovationen, Einbeziehung der Jugend und die Erforschung von Konsumverhalten nicht nur durch technische, sondern auch verhaltensbasierte wissenschaftliche Untersuchungen.
- Regierungen sollten sich der Gefahren des "Spinnennetztes" von bilateralen Ressourcenvereinbarungen sein, vor allem zwischen Entwicklungs- und Schwellenländern.
- Ein besseres internationales Ressourcenmanagement wäre für alle von Vorteil. Es führt zu mehr Stabilität, Vorraussagbarkeit und fördert niedrigere Kosten. Die Einrichtung einer internationalen Plattform nach dem Beispiel der International Energy Agency (IEA) sollte auch für Ressourcen geplant werden. Dabei sollten die Entwicklungsländer von Beginn an mit einbezogen werden, damit mehr Transparenz, Dialog und Kooperationen im internationalen Rohstoffmarkt entsteht.
- Urban Mining (Stadtschürfung, also die Gewinnung von Rohstoffen aus Abfällen) wird immer bedeutender, vor allem da Produktionen aus Rohmaterialien immer schwieriger und teurer werden. Die Anreize für Recycling und insbesondere die Verbesserung von Systemen der Müllbeseitigung sollten verebessert werden.
- Städte spielen eine immer wchtigere Rolle in Entkopplungsstrategigen, vor allem bei der Bewahrung von Biodiversität (Artenvielfalt) bei gleichzeitiger Verbesserung der Lebensqualität für ihre Bürger.
- Es gab bisher schon viele Fortschritte in der Entwicklung vonressourceneffizienten Produkten. Dieser Trend sollte fortgeführt werden und zu einer neuen Welle an Produktinnovationen führen, die das ökonomiche Wachstum antreiben werden. Mutige Unternhemenslösungen müssen mehr Investitionen in ressourceneffizientere Produkte, Dienstleistungen und Systeme tätigen und noch mehr auf neue (z.B. ultra-leichte) Materialien und erneuerbare Enrgien setzen.
- Der Ausstieg oder die Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, insbesondere die Abhängigkeit von Öl und Kohle, ist technsch und ökonomisch möglich in den nächsten Jahrzehnten. Dabei sollen alle Länder ihren eigenen Weg finden.
- Es wurden eine Vielzahl an intelligenten Unternehmenslösungen sowie Modelle für nachhaltige und intelligente Städte vogestellt.
Das vierte World Resources Forum fand am 6.-9. Oktober 2012 wieder in Davos in der Schweiz statt.
WRF 2014
Vom 19-22 Oktober 2014 fand in Peru das World Resources Forum statt. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Ergebnisse.
Die Programmpunkte für das diesjährige Forum finden Sie unter folgendem Link. Zu den Haupthemen der Konferenz zählten:
- “DECOUPLING ECONOMIC GROWTH & NATURAL RESOURCES USE“
- “INNOVATIVE RESOURCE EFFICIENCY“
- “POLICIES & STAKEHOLDERS PARTICIPATION“
- “LOW CARBON INDUSTRIES & CITIES“
- “MEASURING PROGRESS – TARGETS AND INDICATORS FOR RESOURCE EFFICIENCY“
Interne Links
- Meadows u.a.: Die Grenzen des Wachstums, 1972 - Probleme
- Meadows u.a.: Die Grenzen des Wachstums, 1972 - Definition
- Meadows u.a.: Die neuen Grenzen des Wachstums, 1992 - Probleme
- Meadows u.a.: Die neuen Grenzen des Wachstums, 1992 - Definition
- Meadows u.a.: Grenzen des Wachstums. Das 30-Jahre-Update, 2006 - Probleme
- Meadows u.a.: Grenzen des Wachstums. Das 30-Jahre-Update, 2006 - Definition
- Dematerialisierung
- Schmidt-Bleek: Checkliste Dematerialisierung
- World Resources Forum, 2009 und 2011
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