Aachener Stiftung Kathy Beys

Nachhaltiges Wirtschaften

Sustainable Business/Nachhaltige Geschäftsmodelle

Nachhaltiges Wirtschaften oder Corporate Sustainability (CS): Dies bedeutet, sein Kerngeschäft grundsätzlich sowohl sozial und ökologisch verantwortlich als auch wirtschaftlich erfolgreich zu betreiben. Produkte und Dienstleistungen sollen zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, die die Lebensgrundlage künftiger Generationen sicherstellt und mehr soziale Gerechtigkeit zwischen Nord und Süd bewirkt. Mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell gegründete Firmen sorgen für gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne für die eigenen Mitarbeiter und die der Zulieferer überall auf der Welt. Sie nutzen natürliche Ressourcen sehr effizient und vermeiden umwelt- oder gesundheitsschädliche Inhaltstoffe. Ihre Produkte und Dienste fördern lebenswerte Bedingungen und dienen der Umsteuerung der globalisierten Wirtschaft hin zu nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweisen. Dieses Ideal erfüllen nur wenige Unternehmen.

Unternehmen, die systematisch auf ein nachhaltiges Geschäftsmodell umsatteln und schrittweise sämtliche ökologisch und sozial negativ wirkenden Aktivitäten unterlassen, sind ebenfalls rar. So stoppte einer der größten Teppichhersteller 2005 die branchenübliche, schädliche PVC-Produktion zugunsten eines Materials, das sich unendlich oft zu Teppichen derselben Güte wiederverwerten lässt. Er verkauft Teppiche nicht mehr nur, sondern vermietet sie auch. Sind sie abgenutzt, werden sie in der eigenen Recycling-Anlage zu Neuteppichen. Der Umstieg auf das so genannte „Cradle-to-Cradle“-Konzept, bei dem alle Rohstoffe entweder kompostierbar sind oder in einem geschlossenen industriellen Kreislauf verbleiben, war auch wirtschaftlich ein großer Erfolg.

Weil derartiges selten ist, betrifft Nachhaltigkeit vor allem Akteure, die sich im Kerngeschäft für Klimaschutz, Ressourcenschonung, biologische Vielfalt, Armutsbekämpfung und soziale Gerechtigkeit einsetzen. Im Zuge ihrer ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, machen sie nachhaltige Aspekte zu Kriterien für Investitionen „Corporate Social Responsability“.

Nachhaltiges Wirtschaften werde ihr Kerngeschäft in den nächsten fünf bis zehn Jahren prägen, erwarten 93 Prozent der führenden Vorstandschefs der Welt. Das ergab im Oktober 2010 eine Studie der UN-Initiative Global Compact. Die Finanzkrise von 2008/2009 habe die Bedeutung von Nachhaltigkeit erhöht, sie fließe in die meisten Firmenstrategien ein, hieß es weiter. Doch die Integration von Nachhaltigkeitsstrategien in alle Unternehmensbereiche steht aus: Die Hälfte der Top-Manager bezeichnete sie als größte Herausforderung. Sie sei nur zu meistern, wenn das Verbraucherinteresse steige, Führungskräfte und Mitarbeiter weitergebildet würden, Nachhaltigkeitsleistungen messbar und gesetzliche Vorgaben eindeutig seien, und sofern Investoren den Wert von Nachhaltigkeit mehr schätzten.

Als Strategie der Ressourcenschonung, die an allen Standorten über gesetzliche Anforderungen weit hinausgeht, dient nachhaltiges Wirtschaften auch dem langfristigen Erhalt der eigenen Existenzgrundlage. Erforderlich sind eine langfristige Strategie sowie systematisch in alle operativen Firmenbereiche und Funktionen integrierte Management-, Steuerungs- und Kontrollsysteme.

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Schlagworte

Corporate Social Responsibility (CSR), Definitionen, Nachhaltiges Wirtschaften, Social Business, Verantwortung

Letzte Aktualisierung

18.11.2015 10:35

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