IPCC AR4 AG I: Wissenschaftliche Grundlagen, 2007
Der Bericht der Arbeitsgruppe 1 "Wissenschaftliche Grundlagen" beschreibt die Fortschritte beim Verständnis der anthropogenen und natürlichen Treiber des beobachteten Klimawandels, der Klimaprozesse allgemein und von erwarteten künftigen Änderungen des Klimas.Für die weitere Diskussion über die sinnvollsten Maßnahmen, den Klimawandel einzudämmen, sind in diesem Bericht bestimmte Eckpunkte definiert worden, die in einem aufwendigen Konsultationsprozess ausgehandelt wurden.
Die vom IPCC "eingeschlagenen Pflöcke" sind im Einzelnen:
- Die globale Atmosphärenkonzentration von C02, Methan und Stickoxiden hat sich als eine Konsequenz menschlichen Handelns zwischen 1750 und heute merklich erhöht. Dies gilt auch im Vergleich zu historischen Daten aus Eisbohrkernen. Der Anstieg der CO2-Konzentration ist hauptsächlich auf die Verbrennung von fossilen Energierohstoffen und die Veränderung der Landnutzung zurück zu führen. Der Anstieg der Methan- und Stickoxid- Konzentration ist hauptsächlich eine Folge der Landwirtschaft.
- Das Verständnis des Einflusses anthropogener Erwärmung und Abkühlung auf das Klima hat sich seit dem dritten Synthesereport des IPCC aus dem Jahr 2001 (TAR) verbessert. Nun geht man mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit (> 90%) davon aus, dass der globale Einfluss des Menschen auf das Weltklima zu einer Erwärmung geführt hat. Der Einfluss des Menschen wird mit einer Verstärkung der Wärmestrahlung um 1,6 Wm-2 gleichgesetzt.
- Die Erwärmung des Klimas ist eindeutig. Sie wird belegt durch Beobachtungen des Anstieges globaler Durchschnittstemperaturen von Luft und Ozean weitverbreitetes Schmelzen von Schnee und Gletschern einem Anstieg des durchschnittlichen Meereswasserspiegels
- In kontinentalen, regionalen und ozeanischen Zusammenhang sind zahlreiche langfristige Veränderungen des Klimas beobachtet worden.
- arktische Eistemperatur
- Niederschlagsmenge
- ozeanischer Salzgehaltes
- Windsysteme
- Niederschlagsmengen
- extreme Wetterereignisse wie Trockenheit und die Intensität tropischer Stürme.
- Es gibt Klimaaspekte, deren Veränderung nicht beobachtet bzw. auf menschliche Aktivität zurückgeführt werden konnte.
- Paläoklimatische Untersuchungen stützen die Aussage, dass die Wärmeperiode der letzten 50 Jahre annormal wenigstens in den letzten 1300 Jahren war.
- Als die Polarregionen zum letzten Mal in der Erdgeschichte deutlich wärmer waren als heute (etwa vor 125.000 Jahren), führte das Schmelzen des Polareises zu einer Erhöhung des Meeresspiegels um 4 bis 6 Meter.
- Der größte Anteil des beobachteten Anstieges der globalen Durchschnittstemperatur geht sehr wahrscheinlich ( > 90%) auf den Anstieg der anthropogenen Treibhausgasemissionen zurück. Im letzten Bericht des IPCC wurde dieser Zusammenhang noch nur als wahrscheinlich (> 66%) bezeichnet. Für die nächsten zwei Dekaden wird eine Erwärmung um 0,2 °C pro Dekade vermutet. Selbst wenn die Konzentration aller Treibhausgase auf dem Niveau von 2000 eingefroren werden könnten, wird eine Erwärmung um 0,1 °C pro Dekade erwartet.
- Sollte die Emission von Treibhausgasen mit gegenwärtigen oder noch höheren Emissionsraten fortgesetzt werden, würde sich die Erwärmung des Klimas fortsetzen. Dieses würde im 21. Jahrhundert Veränderungen im Klimasystem bewirken, die sehr wahrscheinlich (> 90%) größer wären, als die im 20. Jahrhundert beobachteten.
- Es gibt nun eine höhere Gewissheit (> 80 %) über die vermuteten regionalen Muster der Erwärmung und anderer Veränderungen, wie Wind, Niederschlag, Eis und einige Aspekte extremer Wetterereignisse.
- Die anthropogene Erwärmung und die Erhöhung des Meeresspiegels werden sich wegen der mit Klimaprozessen und Rückkopplungen verbundenen Zeitskalen noch für Jahrhunderte fortsetzen, selbst wenn die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre stabilisiert werden kann.
Klimaänderung 2007: Wissenschaftliche Grundlagen
Interne Links
- IPCC - Weltklimarat
- IPCC: 3. Sachstandsbericht, 2001
- IPCC AR4 - AG I-III: Klimaänderung 2007
- IPCC AR4 - AG I: Wissenschaftliche Grundlagen, 2007
- IPCC AR4 - AG II: Auswirkungen, Anpassung, Verwundbarkeiten, 2007
- IPCC AR4 - AG II: Kenntnisstand über künftige geografische Auswirkungen des Klimawandels, 2007
- IPCC AR4 - AG II: Kenntnisstand über künftige systemische Auswirkungen des Klimawandels, 2007
- UN - Millenium Ecosystem Assessment (MA)
IPCC: Der Report der Arbeitsgruppe "Wissenschaftliche Basis (englisch)
BMU: Kurzzusammenfassung des Berichtes der AG1"Wissenschaftliche Grundlagen"
Wikipedia über den 4. Sachstandsbericht des IPCC