Aachener Stiftung Kathy Beys

Happy Planet Index

Der Happy Planet Index (HPI), der Index des glücklichen Planeten, ist ein Indikator für die ökologische Effizienz mit der eine Nation ihr Wohlbefinden generiert: welche Länder ermöglichen ihren BürgerInnen ein gutes Leben, ohne dabei die Natur zu stark zu belasten?

Er wurde im Juli 2006 als alternativer Fortschrittsindikator zum BIP von der britischen Denkfabrik „new economics foundation“ entwickelt und vereint drei Variablen: subjektives Wohlbefinden, Lebenserwartung und Ökologischer Fußabdruck. Der HPI stellt somit das Wohlbefinden und die Lebenserwartung den Umweltbelastungen bzw. dem Ressourcenverbrauch einer Nation gegenüber. Die Frage ist, welches Land maximiert das Wohlbefinden der heutigen Generation und minimiert gleichzeitig die dabei entstehenden Umweltbelastungen, um auch zukünftigen Generationen die Generierung von Wohlbefinden zu ermöglichen.

Der Happy Planet Index wird über folgende Formel berechnet:
Happy Planet Index entspricht Lebenserwartung mal subjektives Wohlbefinden geteilt durch den ökologischen Fußabdruck

Die Daten für den HPI Report 2012 zur Lebenserwartung stammen aus dem UNDP Human Development Report, jene für das subjektive Wohlbefinden aus der Datenbank des Gallup World Poll. Der Ökologische Fußabdruck pro Person ist ein Maß für die hypothetische Fläche, die notwendig ist, um den Lebensstandard eines Menschen dauerhaft zu garantieren, herangezogen wurden 2008 Ecological Footprint Data.

Die Ergebnisse des HPI Report 2012 zeigen, dass „wir noch immer nicht auf einem glücklichen Planeten leben“ (nef 2012). Kein Land kann bei allen drei Faktoren (hohe Lebenserwartung, hohes Wohlbefinden bei gleichzeitigem Einhalten der ökologischen Grenzen) Erfolg verbuchen. Länder mit hohem Einkommen, wie die europäischen Staaten oder die USA, erreichen einen niedrigeren Rang, weil ihr Fußabdruck zu hoch ist (Schweiz Rang 34, Vereinigten Königreiche Rang 41, Deutschland Rang 46, Österreich Rang 48 und die USA Rang 105 von 151 Ländern). Die vorderen Plätze des HPI werden von Ländern der Karibik und Ländern nahe dem Äquator eingenommen, weil sie auf Grund der geringen Heizkosten einen niedrigen Fußabdruck haben. So stehen an den ersten drei Stellen Costa Rica, Vietnam und Kolumbien.

Diese Ergebnisse unterscheiden sich deutlich von den Ergebnissen des Human Development Index weil sie Kriterien wie Bildung und Einkommen nicht einbeziehen. nef fokussiert neben dem ökologischen Fußabdruck bewusst nur auf die zwei Dimensionen Gesundheit und Wohlbefinden, weil sie die einzigen universellen intrinsischen Werte sind (nef 2007). Sie werden ihrer selbst willen angestrebt und nicht, um damit etwas anderes zu erreichen. Jedoch fließen auch wichtige Kriterien wie Menschenrechte und politische Freiheit nicht in den Indikator ein. Daher empfiehlt nef davon abzusehen, den HPI als alleinigen Maßstab für den Fortschritt eines Landes heranzuziehen, sondern ihn mit anderen Indikatoren für wirtschaftliche und ökologische Performance zu kombinieren. Der HPI soll gemäß seiner tatsächlichen Bedeutung interpretiert werden: wie gut können Nationen Wohlbefinden für ihre BürgerInnen generieren, ohne dabei das Wohlbefinden von zukünftigen Generationen zu gefährden?

Dokumente
"Wachstum im Wandel" Dossier

Interne Links
Externe Links
Fortschrittszentrum: Fortschrittsindex 2011. Lebensqualität neu vermessen.
2013: The Happy Planet Index (HPI) is the leading globale measure of sustainable well-being.
2013: The Happy Planet Index: 2012 Report. A global index of sustainable well-being.
2007: The Happy Planet Index: An index of sustainable well-being.

Schlagworte

Index

Letzte Aktualisierung

12.11.2015 10:08

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