Solidarische Ökonomien
Mittlerweile gibt es "ein breites Spektrum an alternativen Wirtschaftsformen, die menschliche Bedürfnisse ins Zentrum ihrer Tätigkeit stellen. Unter der Prämisse, dass die Ökonomie für die Menschen da ist, arbeiten Menschen in der Solidarischen Ökonomie nicht für den Gewinn. „Solidarisch“ bedeutet, dass sich die Wirtschaftsaktivitäten an den Bedürfnissen der Beteiligten orientieren und ihnen Nutzen stiften sollen. Solidarität steht in der Solidarischen Ökonomie im Gegensatz zu Konkurrenz. Solidarität meint auch die Berücksichtigung zukünftiger Generationen und damit die Erhaltung der Natur. So beschriebene alternative Wirtschaftsformen werden unter dem Dachbegriff Solidarische Ökonomie zusammengefasst. Eine klare Definition was solidarisch wirtschaften bedeutet gibt es nicht, aber es lassen sich einige gemeinsame Merkmale beschreiben."Merkmale von solidarischen Wirtschaftsformen:
- "Sie leisten einen Beitrag zum Lebensunterhalt;
- sind selbstverwaltet, das bedeutet die Produktionsmittel befinden sich im kollektiven Eigentum;
- bauen auf Kooperation, das heißt Entscheidungen werden gemeinsam getroffen;
- stellen eine solidarische Beziehung zur Gesellschaft her, z.B. durch übergeordnete Verbände und Plattformen (Exner, 2012)."
Historische Entwicklung
In den 1980er Jahren, während großer ökonomischer Veränderungen, erfuhren Formen der solidarischen Ökonomie einen großen. Im Jahr 2003 gründete z.B. in Brasilien "die Brasilianische Regierung ein eigenes Staatssekretariat für Solidarische Ökonomie, mit dem Ziel solidarische Aktivitäten im ganzen Land zu kartieren, um sie mit Förderungen gezielt unterstützen zu können. Heute ist die Solidarische Ökonomie in vielen südamerikanischen Ländern weit verbreitet – im politischen und wissenschaftlichen Diskurs ebenso wie in der Praxis."
Im 19. Jahrhundert entstand in Deutschland mit der Genossenschaftsbewegung eine "frühe Form solidarischen Wirtschaftens", die bis heute Bestand hat und heute zu einem "Teil der „normalen“ Ökonomie geworden" ist.
Im Jahr 2006 fand erstmals "in Berlin ein erster Kongress zu Solidarischen Ökonomien statt."
Dokumente
"Wachstum im Wandel" Dossier
Interne Links
- Bedürfnisse
- Bruttoinlandsprodukt und die Kritik daran
- Degrowth und Postwachstum
- Gemeinwohl-Ökonomie
- Green Growth, Green Economy, Green New Deal
- Ökologische Modernisierung
- Solidarische Ökonomien
SÖ (2012): Initiative für ein Netzwerk Solidarische Ökonomie
Literaturhinweise
- Exner, A. und Kratzwald, B. (2012): Intro Solidarische Ökonomie & Commons. Mandelbaum: Wien.
- Voss, E. (2010): Wegweiser Solidarische Ökonomie. Anders Wirtschaften ist möglich. NETZ für Selbstverwaltung und Selbstorganisation e.V.: Dortmund.